An dieser Stelle einige Anmerkungen zu häufigen Fragen rund um das Thema Hifi.

Räumlichkeit

In Testberichten taucht sie immer wieder auf, in Besprechungen von Tonträgern und Aufnahmen ebenfalls: Räumlichkeit. Gemeint ist damit eine dreidimensionale Darstellung, die nicht nur rechts und links, sondern auch vorn und hinten umfasst. Das klingt einfach, ist aber in der Praxis recht kompliziert, spielen dabei doch verschiedende Faktoren eine Rolle.

Zunächst einmal müssen auf der Aufnahme selbst entsprechende Rauminformationen vorhanden, sein, ansonsten kann keine noch so hochwertige Kette daraus keine generieren.

Es gibt viele sogenannte „audiophile Aufnahmen“, die zwar eine sehr präzise Darstellung des Stereoraums, aber praktisch keine Dreidimensionaliät aufweisen. Die Beschaffenheit des Aufnahmeraums selbst spielt dabei genauso eine wichtige Rolle wie die Arbeit des Tonmeisters. Klassische Musik wird meist nicht im Studio, sondern in natürlichen Räumen aufgenommen, und die dabei auftretenden Resonanzen und Reflektionen bilden die Basis für einen entsprechenden Raumeindruck der Aufnahme. Entscheidend ist dabei die Mikrofonierung, aber auch bei der Mischung selbst kann der Tonmeister noch Instrumente „verschieben“ – das gelingt leider nicht immer so gut, wie man sich das wünschen würde. Studioaufnahmen, vor allem solche, bei denen die einzelnen Instrumente einzeln aufgenommen und später zusammengemischt wurden, besitzen oft keinerlei Rauminformation, während manche Liveaufnahmen oft sehr räumlich klingen.

Vorausgesetzt, die Aufnahme besitzt entsprechende Rauminformationen, heißt das aber noch lange nicht, dass man sie auf der heimischen Anlage auch hören kann. Ist das Auflösungsvermögen der Kette auf entsprechendem Niveau, ist es zwingend notwendig, dass man beim Hören im sogenannten Stereodreieck sitzt, das heißt: die beiden Lautsprecher bilden mit dem Hörplatz ein – meist gleichschenkliges – Dreíeck. Das ist genau die Position, in der Tonmeister beim Abhören und Mischen sitzen, und schon ein bisschen zu weit hinten oder vorn kann den dreidimensionalen Eindruck ruinieren.

Das heißt nicht, dass man nicht auch an anderen Stellen im Raum genussvoll Musik hören kann. Aber eben nicht räumlich.

Was Räumlichkeit zuverlässig verhindert, ist eine zu wandnahe Platzierung der Lautsprecher. Dann hat man zwar dennoch eine gute Stereoabbildung, diese ist aber quasi plan – wie auf einer Leinwand. 80 cm Wandabstand gelten als gute Faustregel, um das Ausprobieren kommt man aber nicht herum.

Bei guten Aufnahmen kann man so quasi in den Aufnahmeraum „hineinhören“, was für viele Audiophile – mich eingeschlossen – zu den faszinierendsten Aspekten ihres Hobbys zählt.