CH Precision
„They are the leader of the pack.“ Marshall Nack, (Positive Feedback, USA)
Die Schweizer Firma CH Precision hat sich innerhalb von nur wenigen Jahren an die Spitze der Hersteller von High End Geräten emporgearbeitet. Das empfinden nicht nur Audiophile in aller Welt so, auch die internationale Audiopresse ist sich einig, was die Ausnahmestellung dieser Geräte anbelangt (einen Überblick finden Sie auf der Seite Reviews von CH Precision). Angesichts der internationalen Konkurrenz ist das keine Kleinigkeit, zumal die in der Nähe von Lausanne ansässige Firma über keine riesigen Werbebudgets verfügt, mit dem sie die Presse wohlwollend stimmen könnte. Nein, bei CH Precision reicht die Qualität, um nachhaltig zu überzeugen – und wer die Chance hat, eine gut abgestimmte CH-Kette zu hören, für den gibt es oftmals kein Zurück. Nicht zuletzt wird CH Precision auf Hifi-Messen zunehmend von Lautsprecherherstellern eingesetzt, wenn es darum geht, die Performance ihrer Schallwandler ins beste Licht zu rücken (u.a. Wilson Benesch, Göbel, Vivid, Magico, Apertura…).
„Neutral, exciting, fast, tons of detail, yet musical in a way that is honest to the source, not gussied up with bloom and decay trails, it is not like the audio we grew up with. This kind of sound did not exist until now. As far as I’m concerned, CH Precision is at the forefront of digital technology. They are the leader of the pack.“
Was Marshall Nack in seiner ausführlichen Besprechung der Kombi D1/C1 schreibt, empfand auch ich beim ersten Kontakt mit CH Precision so. Ein ungemein farbiges, bis in kleinste Details aufgefächertes, lebendiges und natürliches Klangbild, wie ich es bis dahin allenfalls von erstklassiger Röhrenelektronik kannte, dazu aber gepaart mit fabelhafter Dynamik („The A1 dynamic range is vast, even as it remains clear with no evidence of breakup. Compared to other amps I’ve tried, dynamic range seems to be without limitation.“ Marshall Nack) und einer totalen Kontrolle, speziell im Bassbereich: die Tidal Piano G2 offenbarte mit der Endstufe A1 plötzlich ihre wahren Tieftonqualitäten. Doch das Wichtigste: Keinerlei Sterilität und Künstlichkeit, wie man sie oft auch von sehr teurer Transistorelektronik zu hören bekommt.
Vollverstärker I1
Vollverstärker haben in der High End Szene nicht unbedingt den allerbesten Ruf. Wer etwas auf sich hält und klanglich möglichst hoch hinaus will, der betreibt in der Regel funktionales Outsourcing: Vor- und Endstufe, Wandler und Quellgeräte, manchmal auch die dazugehörigen Netzteile, werden in separate Gehäuse gesteckt, was nicht nur die Kosten nach oben treibt sondern auch den Platzbedarf. Für das Abspielen einer simplen CD kann man schon mal an die acht Geräte in Betrieb nehmen.
Mit dem Vollverstärker I1 hat CH Precision nun ein All-in-One Gerät auf den Markt gebracht, das geeignet ist, mit einigen Vorurteilen gegenüber dieser Gerätegattung aufzuräumen. Der I1 kombiniert in seinem dicht gepackten Gehäuse nichts weniger als die Essenz des Wandlers C1, der Vorstufe L1 und der Endstufe A1, und das klangliche Ergebnis halte ich schlicht für sensationell.
„Das muss dann doch deutlich schlechter klingen als die Einzelkomponenten“ dürfte der erste Gedanke dazu sein, zumal der Preis der drei Geräte auch fast das Dreifache von dem des I1 beträgt. Muss es? Ich lade Sie gern dazu ein, sich den I1 im Verbund mit Lautsprechern von TIDAL anzuhören. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie verblüfft sein werden über die Souveränität, mit der dieser zwar schwere, aber kompakt gebaute Wandler/Amp die Lautsprecher beherrscht und welche Dimensionen er dabei in puncto Auflösung, Bühnenabbildung und Dynamik erreicht. Ein Grund dafür dürften die im Vergleich zu Mehrboxlösungen kurzen Signalwege sein: keine Buchsen mit Ein-und Ausgängen, keine Verluste durch Kabel (die bekannterweise auch viel Geld kosten…)
Es gibt einige Reviews zum I1 im Netz, deren Tenor eben jene Verblüffung ist: wie kann es sein, dass ein derart kompaktes Gerät so gut klingt?
In diesem Kontext relativiert sich auch der Preis der I1. Knapp 40K ist viel, aber manch Audiophiler legt allein für Vor-und Endstufe mehr auf den Tisch, bekommt aber nicht diesen unfassbar feinen, edlen, authentischen CHP -Klang.
Endstufe A1.5
“ The A1.5 is nothing short of a giant killer amp..“
schreibt der Hifi-Journalist Christiaan Punter im niederländischen Onlinemagazin hifi-advice.com, nachdem er die neue A1.5 eingehend mit ihrem Vorgänger A1 verglichen hat. Tatsächlich ist es CH Precision gelungen, einen State of the art-Verstärker nochmals deutlich zu verbessern, was angesichts der Qualitäten der A1 eigentlich nur schwer vorstellbar war. Die schon extreme Auflösungsfähigkeit der A1 toppt die A1.5 mit einer noch selbstverständlicheren Darstellung in allen Frequenzbereichen, das Klangbild wirkt ingesamt flüssiger, die Bühne tiefer. Mikrodetails werden präzise herausgearbeitet und eingebunden in ein völlig homogenes Klangpanorama, das auch bei komplexesten Musikpassagen (Chor/Orchester/Solisten) durchhörbar und stabil bleibt.
Wie schon die A1 ist auch die A1.5 ein High Tech Gerät mit einer Vielfalt an Anpassungsmöglichkeiten, wie sie wohl derzeit kein anderer Hersteller bietet. Die A1.5 ist prozessorgesteuert und ermöglicht verschiedene Betriebsarten von Stereo-/ Mono-/ Bi-Amping und Bridge-Modus, dazu kann die Gegenkopplung je nach Anforderung der Lautsprecher in 10er Schritten von 0% bis 100% eingestellt werden.
Die A1.5 erhielt den Grand Prix der japanischen Hifizeitschrift Stereo Sound.
In der Vorführung!
CD/SACD-Laufwerk D1.5
Schon der Vorgänger des D 1.5, das Laufwerk D1 räumte mit einigen meiner hartnäckigen, immerhin durch vielfältige Erfahrungen genährten Vorurteilen auf. Eines davon lautete: CD-Laufwerke sind ein Relikt in Zeiten von Hi-Res-Files, Medienservern und Streamern, nur noch dazu gut, die Restlaufzeiten der aussterbenden Silberlinge zu überbrücken. Sofern man nicht gleich auf der Analogwelle reitet….
Um es kurz zu machen: eine gut aufgenommene CD klang über den D1 und einen entsprechend guten DAC besser als manches Hi Res-File über einen Medienserver der Topklasse. Was mich in erster Linie begeistert hat war, neben der unglaublichen Auflösung, die Wärme und Körperhaftigkeit der Darstellung, die mit allen Attributen brach, die man gemeinhin digitaler Musikwiedergabe zuschreibt.
Der Nachfolger D1.5 übertrifft die Performance des D1 tatsächlich in einigen Punkten deutlich. CH Precision hat dafür ein neues Laufwerk entwickelt, das Mechanically Optimized Reading System (MORSe) genannt wird: „Um den sich verbessernden digitalen Standards gerecht zu werden, haben wir unseren eigenen, mechanisch gedämpften, massereichen MORSe-Transportmechanismus entwickelt. Wir haben das optionale integrierte Upsampling überarbeitet und mit unserem proprietären PETER-Spline-Filteralgorithmus aktualisiert. Wir haben die MQA-Wiedergabefunktion hinzugefügt und ermöglichen Benutzern gleichzeitig die Wahl eines optimierten MQA-Digitalausgangs, wenn sie an einen externen, MQA-fähigen DAC angeschlossen sind, wodurch ein spontanes Umschalten der Abtastrate vermieden wird.“
Seine beste Performance leistet er als reines Laufwerk, lieberbar ist aber auch ein D/A Modul, das ihn zum vollwertigen CD/SACD-Spieler macht. Die kompromisslose Verbindung zum C1.2-Wandler erfolgt über die proprietäre „CH-Link“-Verbindung und einem „CH-Link“-Hochgeschwindigkeitskabel, das DSD mit bis zu 5.6448MHz/1bit verarbeiten kann und somit die ideale Datenleitung für SACD-Material darstellt. Die Verbindung mit dem C1 ermöglicht auch die Synchronisierung des D1.5 über den C1.2, was den Jitter nochmals reduziert.
In der Vorführung!
Vorstufe L1
Neutralität und Auflösung: das sind vielleicht die beiden entscheidenen Eigenschaften der Vorstufe L1. Nun mögen sich zwar manche die Frage stellen, wozu man im Zeitalter der digitalen Lautstärkeregelung überhaupt noch eine Vorstufe braucht, zumal dann wenn man nur eine oder zwei Quellgeräte besitzt, deren Signale über einen hochwertigen DAC gewandelt werden. Und tatsächlich kann man einen DAC C1 auch direkt an einer Endstufe betreiben, die wenigsten dürften klanglich etwas vermissen.
Allerdings ist es dann doch überraschend, im welchem Maß die klangliche Performance (nicht nur) einer CH-Precision-Kette im Verbund mit einer L1 doch gewinnt. Vor allem die Raumabbildung wird noch einmal deutlich präsenter, die musikalischen Details werden greifbarer, das Klangbild wird entspannter. Die Musik fließt völlig selbstverständlich, man hört alles, aber nichts drängt sich ungebührlich in den Vordergrund. Im Vergleich mit anderen Top-Vorstufen, etwa einer Robert Koda K10, klingt die L1 einen Tick wärmer, ohne an Höhenauflösung irgend etwas vermissen zu lassen und öffnet die Bühne noch ein wenig weiter in alle Dimensionen.
In der laufenden Vorführung sind die Endstufe A1.5 , die Vorstufe L1, das Laufwerk D1.5, der Vollverstärker I1 und die Netzaufbereitung X1.
Alle anderen Komponenten von CH Precision können nach rechtzeitiger Terminabsprache ebenfalls gehört werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage von CH Precision.